Externes Probenwochenende
„Wir fielen aus allen Wolken …
… und landeten butterweich!“. Mit diesem Satz lässt sich das Wochenende vom 09. – 10. April, welches das Flöten- & Percussionorchester „Gut Klang“ Erftstadt in der Jugendherberge am Biggesee verbrachte, wohl am besten beschreiben. Hier wollte das Orchester ein externes Probenwochenende abhalten. Es sollte was besonderes werden. Dies wurde es aber dann aus einem ganz anderen Grund.
Alles war gut geplant. Sowohl die administrative als auch die musische Organisation stand. An diesem Wochenende stand die Taktstockübergabe von David Krohn zu Tobias Lempfer auf der Agenda. Schon seit einigen Wochen wurde dies geplant und Tobias war schon voll in der Orchesterarbeit drin. Angedacht war, dass David eine kurze letzte Probeeinheit mit dem Orchester macht, Tobias sich diese ansieht und dann übernimmt. Doch dann, nur einen Tag vor dem Wochenende, ein Anruf der das gesamte Orga-Team aus allen Wolken fallen ließ.
Zunächst meldete sich David krank. Ein Umstand der zwar sehr unangenehm war, aber noch keine Katastrophe darstellte. Die folgte aber prompt. Auch Tobias musste sich wegen einer schweren Erkrankung abmelden. Sowohl das Orga-Team als auch Tobias waren den Tränen nah. „Es zog mir regelrecht den Boden unter den Füßen weg!“ so Sandra Gauditz, stellv. Leiterin des Orchesterausschusses (OAS). „Nachdem ich diese Nachricht erhalten hatte, war der Tag für mich gelaufen!“ meinte Nicole Mohles, die Leiterin des OAS. Auf diesem Wege aber noch mal gute Besserung an Tobias und David.
Doch jetzt griff die breitgefächerte Führungsstruktur von „Gut Klang“. Die Telefondrähte glühten und so traf man sich spontan zu einer außerplanmäßigen OAS-Sitzung beim OAS-Mitglied Petra Wittkowski. Nach etwa 2 Stunden stand dann der Notfallplan für das Probenwochenende. Nicole Mohles, Sandra Gauditz und Jan-Hendrik Pfeiler (Leiter des Nachwuchsorchesters), teilten sich die Probenarbeit untereinander auf. René Begic war für die Moral des Orchesters zuständig. Denn in den letzten Wochen drehten sich fast alle Gespräche innerhalb des Orchesters um dieses Wochenende und vor allem um Tobias.
Doch in der Nacht nach der Sitzung und nur wenige Stunden vor der Abfahrt zur Jugendherberge kam die nächste schlechte Nachricht. Der kleine Sohn von Sandra bekam hohes Fieber so das Sie auch noch absagen musste. Alles schien sich gegen „Gut Klang“ und das Probenwochenende verschworen zu haben. Doch es nutzte alles nichts, das Probenwochenende musste stattfinden.
Zu dessen Beginn verkündete René die Hiobsbotschaft. Er fand dafür aber solch passende und motivierende Worte, dass die Moral der Truppe dadurch sogar noch gesteigert wurde. Doch das wahre „Wunder“, kam dann erst mit der Probenarbeit mit Jan-Hendrik und Nicole. Jan-Hendrik merkte man seine Nervosität nicht an. Er leitete alle Gesamtproben klar strukturiert und hervorragend. Das Orchester war absolut begeistert und hochkonzentriert. Nicole war für die Registerproben zuständig. Diese leitete Sie wie gewohnt sicher und gekonnt. Ein wirklich gelungener gemeinschaftlicher Abend mit einigen Spielen, einer motivierende Rede von René und einigen kölschen Liedern sowie die sonntäglichen Probeeinheiten, rundeten das Probenwochenende perfekt ab. Die abschließende Feedback-Runde fiel dementsprechend überragend positiv aus.
Am Ende bleibt uns (dem Vorstand) nur eines. Wir sagen vielen, vielen herzlichen Dank an alle die dieses Probenwochenende nicht nur gerettet haben, sondern sogar zu etwas ganz besonderem gemacht haben. Dies gilt natürlich auch für die Musiker die hochkonzentriert bei der Sache waren. Vielleicht hat der Ausfall von Tobias sogar etwas positives ausgelöst. Nämlich Eigeninitiative! Denn wäre Tobias vor Ort gewesen, hätten wir natürlich auch ein hervorragendes externes Probenwochenende gehabt. Aber durch seinen Ausfall entstand so was wie eine „Jetzt-Erst-Recht“-Mentalität die am Ende zu einem klareren Bild über unseren Leistungsstand geführt hat. Denn mit Tobias hätten viele zwar noch mehr geleistet, um dem neuen Dirigenten zu imponieren, aber das wäre nicht der realistische Leistungsstand gewesen. Wir haben es also geschafft aus einer sehr schlechten Sache etwas verdammt positives zu machen. Auch dank Jan-Hendrik mit dem wir ein echtes Juwel in unseren Reihen zu haben scheinen.