Rhythmusbunker fertig
Man stelle sich folgendes vor. Man kommt morgens zur Arbeit und bevor man anfangen kann, muss man erst einmal sämtliches Arbeitsgerät zu seinem Arbeitsplatz schaffen. In einem Büro würde das bedeuten das wir nicht nur von Tacker, Kugelschreiber & Co. reden. Nein! Wir reden von Stuhl, Schreibtisch und Computer usw. Undenkbar, richtig? Sollte man meinen! Doch genau diese Sitaution hatte das Flöten- & Percussionirchester „Gut Klang“ Erftstadt fast 17 Jahre lang, wenn es eine Gesamtprobe (kompl. Orchester) in der Gymnicher Grundschulaula machen wollte. Alle Großinstrumente (Kesselpauken, Marimba, Xylophon, Röhrenglocken usw.) mussten in dieser Zeit immer aus einem Kellerraum eine schmale Treppe hinauf getragen werden. Doch seit dem 13. September hat dies nun ein Ende. Seitdem hat das Orchester auf dem Gelände der Gymnicher Grundschule einen ebenerdigen Lagerraum, auch Rhythmusbunker genannt, in dem diese Großinstrumente alle Platz finden. Es kann nun vermeldet werden: Rhythmusbunker fertig!
Mit dem Jahr 2000 begann die Umstellung des Orchesters von einem Spielmannszug hin zu einem Flöten- & Percussionorchester. Hierzu wurden die ersten Großinstrumente angeschafft. Mangels anderer Lagermöglichkeiten wurden diese erst mal im damals schon vorhandenen Jugendraum eingelagert, welcher sich im Keller der Gymnicher Grundschule befand. „Wir hatten damals keine andere Möglichkeit. Wir wussten das der Keller aufgrund seiner Feuchtigkeit kein idealer Lagerraum war, aber sonst hätten wir die Sachen auf der Straße lagern müssen.“ erinnert sich René Begic, 1. Vorsitzender von „Gut Klang“.
Mit der Zeit kamen immer mehr Großinstrumente hinzu. So wurde die eigentliche Bestimmung des Jugendraumes, nämlich diesen für die Jugendarbeit und dem Treffen von Erwachsenen Mitgliedern, bald nicht mehr möglich. Damals begann der „Kampf“ um eine ebenerdige Lösung. „Wir hatten erst wenige Jahre zuvor den Jugendraum für unsere Vereinsarbeit von der Stadt zur Verfügung gestellt bekommen. Daher waren unsere ersten Anfragen auch nicht zu forsch. Wir wollten auf keinen Fall undankbar gegenüber der Stadt erscheinen.“ kann sich Rolf Motz, 2. Vorsitzender von „Gut Klang“, erinnern.
Doch die Situation wurde immer untragbarer. Für eine Gesamtprobe mussten alle Großinstrumente ihren Weg aus dem Keller in die Aula finden. Wer einmal Röhrenglocken (ca. 80kg) eine schmale Kellertreppe hinauf geschleppt hat, der weiß was das bedeutet. „Nicht nur das wir von Glück reden konnten das es hier nie zu einem größeren Unfall gekommen ist, auch die Instrumente litten unter diesen ständigen Transporten. Mal ganz abgesehen von der Moral der Truppe. Wer schwitzend und außer Atem eine Probe beginnen soll und das auch noch mit der Aussicht durch den Rücktransport wieder ins schwitzen zu geraten, der hat nicht mehr viel Lust auf eine Probe.“ so Frank Fuß, Leiter der GK-Rhythmiker.
Nach immer häufigeren und lauteren Protesten des Orchesters bei der Stadt, wandte sich der GK-Vorstand an das Gymnicher CDU-Ratsmitglied Patrick Morgan. Herr Morgan schlug der Orchesterleitung vor sich bei der Stadt zumindest für eine ebenerdige Lagermöglichkeit einzusetzen. Hierzu riet er dann der Orchesterleitung einen Bürgerantrag zu stellen. Dieser wurde dann auf einer Ratssitzung am 02. März 2016 positiv beschieden. Von da an war der Rhythmusbunker nicht mehr zu stoppen.
Am 07. September kam dann die Mail von der Stadt, die 17 Jahre problematische Probenarbeit ein Ende setzte. „Gut Klang“ kann den Lagerraum nun nutzen. Jetzt mussten noch einige Ausbauarbeiten vom Orchester gemacht werden. Hierum kümmerte sich schnell und zuverlässig der Technikausschuss von „Gut Klang“. „Bis auf einige kleinere Arbeiten ist nun im Rhythmusbunker alles fertig. Die Großinstrumente können nun einziehen.“ freut sich René Begic.
Die Probenarbeit wird sich dadurch merklich erleichtern und auch verbessern. Davon ist der Vorstand und die Orchestrleitung überzeugt.