Kann Musik eine Sünde sein?
Wer in Erdkunde etwas aufgepasst hat der weiß vielleicht das Erftstadt vor den Toren der Millionenstadt Köln liegt. Doch oft ist es so, dass man über die Dinge die direkt vor der Tür liegen am wenigsten weiß. So machte sich am 21. August das symphonische Flötenorchester „Gut Klang“ Erftstadt (GK) auf den Weg in die Stadt der heiligen drei Könige mit der Frage im Gepäck: „Kann Musik eine Sünde sein?“ Diese Frage sollte, bei einem Stadtspaziergang, das Ehrenvorstandsmitglied Rolf Motz beantworten. Er ist im Besitz eines großen Wissens über die Dom-Metropole am Rhein und spazierte mit den GK’lern durch das musikalische und sündige Köln.
Los ging es am Hinterausgang des Kölner Hauptbahnhofes welcher ziemlich prominent am Kölner Dom liegt. Doch nicht die weltberühmte Kathedrale sollte das Ziel sein, viel mehr führte Rolf die GK’ler in das Kunibertus- und das Ursulinenviertel in der nördlichen Altstadt Kölns. Hier besuchte man die Kirche St. Kunibert welche eine gigantische Orgel beheimatet. Das Besondere an dieser Orgel ist jedoch, dass diese nicht auf einer Empore steht, sondern ebenerdig errichtet wurde.
Kurze Zeit später stand man vor der Hochschule für Musik und Tanz an der berühmten Kölner Straße „Unter Krahnenbäume“. Viele der Teilnehmer konnten es kaum glauben, dass dieser hässliche Betonbau tatsächlich unter Denkmalschutz steht. Doch eine Plakette am Haupteingang ließ keine Zweifel übrig. Hier gab es dann eine Aufgabe für die GK’ler. In Gruppen aufgeteilt sollten Sie den berühmten Hit „In unsrem Veedel“ der kölschen Mundart-Band „Bläck Fööss“ intonieren und ihre Gesangskünste filmisch festhalten. Es herrschte schnell Einigkeit darüber, dass man froh darüber sein durfte ein Orchester und kein Chor zu sein.
Im Anschluss querte man die Nord-Süd-Fahrt und war nun mitten im sündigen Köln. Erst seit kurzen hatte sich die dortige Eintrachtstraße wieder zu einem Mekka der Prostitution entwickelt. Coronabedingt war das größte Bordell Europas, dass Pascha in Köln, insolvent gegangen. Schnell besann sich diese Szene wieder auf die Vergangenheit und verlegte seine Geschäfte wieder an alte Wirkungsstätte, der Eintrachtstraße. Man stellte gemeinsam fest, dass Musik und Sünde in Köln nicht weit voneinander entfernt liegen.
Ganz in der Nähe des neuen sündigen Viertels liegt der Eigelstein. Eines der noch stehenden Stadttore des historischen Kölns. Ganz in der Nähe liegt das traditionsreiche Gast- und Brauhaus „Em kölsche Boor“ in dem man abschließend einkehrte und bei leckerem Essen und ein bis 10 Kölsch den Tag genüsslich und lustig ausklingen ließ.
Am Ende waren alle begeistert von der Aktion. Man kam mal wieder nach langer Zeit ins Gespräch. Das Fazit dieses Tages lautete: „Wenn Musik zu machen eine Sünde ist, dann komme ich halt in Hölle.“