Tabula rasa
Der Jugendraum das Sorgenkind des Vereins
Im Jahr 1998 erhielt das symphonische Flötenorchester „Gut Klang“ Erftstadt von der Stadt Erftstadt einige Kellerräume in der Grundschule Gymnich. Diese erhielt man zwar damals kostenlos, sie waren aber in einem total verwahrlosten Zustand. Der Deal war, der Verein bringt alles wieder in Schuss und dafür kann er die Räume kostenlos für seine Vereins- und Jugendarbeit nutzen. Doch von Anfang an waren diese Räume das Sorgenkind des Vereins. Feuchtigkeit, Schimmel und daher nur bedingte Nutzbarkeit waren und sind ein ständiges Problem. Diese bedingte Nutzbarkeit führte in der Vergangenheit dazu, dass die Räume immer wieder eher zu einem Lager wurden als das sie als Vereinsräume genutzt werden konnten.
Ein langfristiger Plan für die Vereinsräume
Innerhalb des Vereins ist der Technikausschuss (TAS) für die Vereinsräume zuständig. Diese Zuständigkeit beschränkte sich aber in der Vergangenheit hauptsächlich auf Schadensbegrenzung. Es wurden zwar immer wieder Aufräum- und Renovieraktionen gestartet, aber diese waren leider immer wieder nur ein Tropfen auf den heißen Stein. „Das grundsätzliche Problem des Jugendraums ist, dass hier, selbst bei normalen Niederschlägen, immer wieder Wasser hineinläuft. Das führt dazu das jede Renovierung oder Verschönerung am Ende von diesem eindringenden Wasser wieder zu Nichte gemacht wird.“ erklärt Holger Lohmann, Leiter des TAS.
„Grundsätzlich muss die Stadt dafür Sorge tragen das kein Wasser mehr eindringt. Hier haben wir auch schon einige Gespräche mit der Stadt geführt und es wurden auch schon einige Aktionen von Seiten der Stadt durchgeführt. Diese brachten aber leider alle nicht das gewünschte Ergebnis.“ beschreibt René Begic, Vorsitzender des Vereins die Situation.
Doch was soll diese aktuelle Aktion dann bringen? Hierzu erklärt Freddy Mausbach der stellvertretende Leiter des TAS: „Ziel ist es erstmal ungenutzte Dinge in den Vereinsräumen zu entsorgen, die Dinge die noch gebraucht werden dann vernünftig und sinnvoll zu lagern, Neueinlagerungen und Entnahmen in oder aus den Vereinsräumen zu reglementieren und die Vereinsräume zumindest so zu renovieren das das eindringende Wasser keine großen Schäden anrichten kann. Danach ist es Ziel mit der Stadt eine Einigung zu finden die Räume dauerhaft vor Wasser und Feuchtigkeit zu schützen.“
Ein erster großer Schritt ist nun getan
An besagtem 02. Dezember wurde dann der erste große Schritt des beschriebenen langfristigen Plans getan. Einige Vereinsmitglieder trafen sich in den Vereinsräumen um dort Tabula rasa zu machen. Getroffen wurde sich bereits um 08:30 Uhr weil die Mülldeponie, zu der man einige Sachen fahren wollte, an Samstagen nur bis 12:00 Uhr geöffnet hat.
Nach einigen beherzten Handgriffen füllte sich der mitgebrachte Vereinsanhänger schnell mit Dingen welche schon seit Jahren ungenutzt im Keller lagen und teilweise durch dortige Umlagerungen unvollständig und/oder defekt waren. Auch Dinge welche schlichtweg nicht mehr genutzt wurden obwohl diese noch in Ordnung waren wurden entsorgt. Das ist der Grundsatz von Tabula rasa.Ebenfalls wurde die Küche von rechts auf links gedreht und wieder zurück. Dabei wurden massenhaft Dinge gefunden welche entweder abgelaufen waren aber auch solche Sachen welche einfach nur intensiv gereinigt werden mussten. Auch das WC im Keller hatte dringend eine intensive Reinigung nötig welche es auch bekam.
Dinge die noch entsorgt werden mussten wurden an einer Stelle des Jugendraums zusammengestellt. Noch zu haltende Gegenstände wurden sinnvoll sortiert und in vorhanden Kisten, Schränken und Regale eingeräumt. Weitere haltenswerte Dinge, die noch keinen festen Platz haben, wurden im Flur gebündelt zwischengelagert.
Wie geht es nun weiter?
In den Vereinsräumen gilt nun folgendes: Der TAS wird verstärkt ein Auge darauf haben was und vor allem wer in den Räumlichkeiten Dinge entnimmt bzw. hineinstellt. Der TAS wird diese Leute aktiv ansprechen und darum bitten diese nach Weisung des TAS einzulagern bzw. wieder mitzunehmen. Es ist ungemein wichtig so neuen chaotischen Verhältnissen vorzubeugen. Hierzu wird auch in nächster Zeit eine Kamera installiert. Diese wird den Kellerabgang überwachen. Dies aber nicht nur um unsachgemäß und unabgesprochene Ein- und Auslagerungen zu verhindern, sondern auch um Diebstahl zu verhindern. Hier hat es in den vergangenen Jahren immer wieder Vorfälle gegeben, bei denen Dinge aus den Vereinsräumen verschwunden sind. Zuletzt eine Leiter welche spurlos verschwunden ist. Der TAS geht aber nicht davon aus das dies absichtlich durch Vereinsmitglieder geschehen ist sondern eher unabsichtlich und unabgesprochen bzw. durch Dritte vereinsfremde Personen.
Weiterhin müssen noch weitere Dinge zur Deponie transportiert werden. Dies wird sehr zeitnah geschehen. Danach verschafft sich der TAS einen Überblick über die Dinge welche eingelagert werden müssen und überlegt sich ein sinnvolles System dies zu machen.
Danach werden einige Renovierungsarbeiten durchgeführt welche unbeeinflusst von dem eindringenden Wasser im Jugendraum gemacht werden können. Um dann final die Vereinsräume so herzurichten wie es sich die Vereinsleitung und der TAS vorstellt ist es zwingend notwendig das die Stadt Erftstadt vorher dafür sorgt, dass kein Wasser mehr in die Räume eindringen kann.