Wo ist Rudolph?
Ich habe mir die Frage gestellt, ob die Rentiere vom Weihnachtsmann in diesem Jahr auch eine Maske tragen müssen? Wenn ja, dann stelle ich mir die Frage ob der Weihnachtsmann dann überhaupt noch sein bekanntestes Rentier namens Rudolph erkennt? Dieser hat ja nunmal bekanntlicherweise eine leuchtende rote Nase. Und wenn er nicht zu denen zählt die ihre Maske prinzipiell unter Nase tragen, dann findet der Weihnachtsmann Rudolph vielleicht nicht und fragt sich dann: „Wo ist Rudolph?“. Wie auch immer, Fakt ist das bei der Bescherungsaktion des symphonischen Flötenorchesters „Gut Klang“ Erftstadt auf dem Parkplatz vor dem Jugendraum am 20. Dezember eine Maskenpflicht herrschte.
Besondere Zeiten, besondere Aktionen!
Schon sehr viel hat sich der Verein in Zeiten von Corona einfallen lassen. Es gab Onlineunterricht, Onlinepartys und auch Onlinesitzungen. Doch Geschenke kann man leider nicht online überreichen. So musste eine Idee her und diese sah wie folgt aus. Die Mitglieder fuhren mit Ihren Autos auf dem Parkplatz vor dem Jugendraum des Orchesters vor. Hier hatten Frank Fuß, Schatzmeister des Vereins und René Begic, Vorsitzender, eine Art Drive-Thru-Schalter eingerichtet. „Das hat wirklich sehr gut funktioniert.“ resümierte René. „Die Leute fuhren vor, hatten eine Maske an, öffneten das Fenster und bekamen mit Hilfe einer Greifzange ihr Geschenk gereicht.“ So wurde der nötige Abstand gewahrt und der Infektionsschutz gewährleistet. „Am Anfang wirkte das vielleicht noch etwas seltsam, aber uns Rheinländern ist nichts sehr lange peinlich. Am Ende haben immer alle herzlich gelacht.“ ergänzte Frank. Sehr viele lobten diese besondere Aktion und überhaupt die ganzen Corona-Aktionen des Vereins. Insbesondere der Adventskalender des Lehrorchesters (LEO) wurde immer wieder lobend erwähnt.
Was gab es für Geschenke?
ACHTUNG!!! SPOILER-ALARM!!! ALLE DIE IHR GESCHENK NOCH NICHT BEKOMMEN HABEN ODER NOCH NICHT GEÖFFNET HABEN AB HIER NICHT WEITERLESEN!
Passend zu dieser wirklich weltweit einmaligen Zeit, gab es auch ein einmaliges Geschenk. Es gab Alltagsmasken. Aber nicht irgendwelche, sondern welche mit dem Vereinslogo. Aber es kam noch besser. Alle Masken waren nicht etwa gekauft, sondern wurden alle vom Vereinsmitglied und Ehefrau des Vorsitzenden Christina Begic genäht. Hierzu Christina: „Petra Wittkowski hatte mich auf die Idee gebracht. Sie bekam irgendwann mit, dass ich Masken nähte. Sie meinte dann das es doch toll wäre wenn wir Masken mit Vereinslogo hätten. Doch woher Stoff mit unserem Logo bekommen?“ Den fand dann René. „Ich recherchierte etwas im Internet und fand tatsächlich einen sehr günstigen Anbieter in Polen. Hier konnte man Stoff bedrucken lassen.“ Dieser Stoff kam dann und Christina stellte sich tatsächlich der Aufgabe über 70 Masken zu nähen. Diese waren auch noch unterschiedlich. Denn es gab unterschiedliche Masken für Kinder, Frauen und Männer. In zahllosen Stunden glühte im Hause Begic die Nähmaschine. „Vom absoluten Nervenzusammenbruch bis hin zum absoluten Glücksgefühl waren so ziemliche alle Gefühle bei der Geschenkeproduktion dabei.“ erinnert sich Christina.
Beinah wäre alles noch geplatzt …
Nachdem der oben genannte Stoff geliefert und verarbeitet war, stellte man jedoch fest, dass dieser nicht ausreichend war und man welchen nachbestellen musste. Dies wurde dann auch am 05. Dezember gemacht. „Die Lieferung war für den 14. Dezember zugesagt. Nach Rücksprache mit meiner Frau sollten dann zum 19. Dezember alle Masken fertig sein. Doch der Stoff kam nicht!“ Es kam etwas Panik und Frust auf. René führte mehrere Telefonate mit Polen, schrieb Mails und verfolgte die Lieferung fast stündlich im Netz. Da sich hier aber wirklich nichts zu tun schien, musste die zunächst für den 19. Dezember angesetzte Bescherung auf unbestimmte Zeit abgesagt werden. Doch dann … ein Wunder! Urplötzlich tat sich etwas bei der Lieferung und der Stoff kam am 19. Dezember an. „Als René mich fragte ob ich es schaffen würde die restlichen 30 Masken innerhalb eines Tages zu nähen, wäre ich beinah vom Glauben abgefallen.“ erinnerte sich Christina. Aber Christina meinte dann das Sie es schaffen würde. „So informierte ich noch schnell alle Mitglieder das die Bescherung nun nur um einen Tag verschoben werden müsse und am 20. Dezember nun stattfinden würde.“ Der 19. Dezember war dann von morgens bis abends vom nähen und verpacken der Masken geprägt. Doch am Ende hatte man es tatsächlich geschafft und alle Geschenke waren rechtzeitig fertig. „Auch wenn die Masken wirklich schön sind hoffe ich, dass wir diese nicht mehr all zu lange brauchen und am Ende nur noch ein Erinnerungsstück an diese verrückte Zeit sind.“ meinte René noch zum Schluss.