Zauberhafte Klänge bei Mozarts Zauberflöte
Die ehemalige Hauptstadt Bonn, war bei der Gründung der Bundesrepublik Deutschland eigentlich nur als Provisorium gedacht. Das dieses Provisorium dann aber über 40 Jahre hervorragend funktionierte und funktionieren musste, damit hatte damals niemand gerechnet. Ähnlich hatte es sich bei der Kooperation der Theatergruppe „Szene 93“ und dem symphonischen Flötenorchester „Gut Klang“ Erftstadt verhalten. Ursprünglich war etwas völlig anderes geplant und man reduzierte diese Pläne am Ende auf Mozarts Zauberflöte in Form eines Musiktheaters. Zur Aufführung kam es dann am 30. November und am 01. Dezember in der Aula der Gottfried-Kinkel-Realschule in Erftstadt-Liblar. Und diese „Reduktion“ funktionierte richtig gut.
Der ursprüngliche Plan
Comedy Revue! So lautete der ursprüngliche Plan von „Gut Klang“. Es sollte ein riesiges Event werden. Eine Kombination aus Musik, Tanz, Schaupiel und Gesang. Und genau für diese vier Kunstformen suchte „Gut Klang“ schon Mitte 2023 nach entsprechenden Kooperationspartnern. Klar, Musik sollte von „Gut Klang“ kommen, aber wer würde die anderen Sparten abdecken? Es wurden schnell Kontakte gekünpft, Gespräche geführt und sogar schon Pläne abgesprochen. Doch am Ende klappte es dann doch nicht. Erkrankungen, Terminengpässe oder dann doch fehlendes Interesse, schoben der geplanten Comedy Revue einen Riegel vor. Am Ende blieb noch die Theatergruppe von Szene 93 übrig. Diese und „Gut Klang“ waren nun entschlossen trotzdem was zu machen. Die Comedy Revue ging nicht mehr. Doch was könnte dann die Alternative sein?
Der neue Plan
Auf der Suche nach einem zündenden Funken fand der musikalische Leiter von „Gut Klang“, Jan Schillings, ein Musiktheaterstück namens „Die Zauberkröte“. Ja, es wurde sich nicht verschrieben. Es heißt wirklich „KRÖTE“. Hierbei ging es um einen Bauernhof welcher geschlossen werden sollte. Die Tiere besprechen sich und wollen den Bauernhof mit Hilfe einer Aufführung von Mozarts Zauberflöte retten. Ein Stück welches sehr auf Kinder und Jugendliche abzielte. Doch dann fanden die Verantwortlichen von Szene 93 ein Musiktheaterstück welche tatsächlich „Die Zauberflöte“ hieß. Dieses hielt sich zwar stark am Original von Mozart, war aber in der Darstellung wesentlich moderner und lustiger gestaltet. Der Plan war es nun, das Szene 93 auf der Bühne spielte und „Gut Klang“ an den passenden Stellen, Stücke aus Mozarts Zauberflöte spielten.
Orchester außer Plan
„Mozart kannte noch keine Rhythmusabteilung.“ mit diesem einfachen Satz versuchten die Vereinsverantwortlichen von „Gut Klang“ den Musikern und Musikerinnen klar zu machen, warum bei diesem Event kaum Rhythmiker gebraucht wurden. Denn diese außerplanmäißge Tatsache, führte zu einigen Fragen und sogar Diskussionen innerhalb des Orchesters. Verständlich, wenn man weiß welch wichtiger Klangteil dem Orchester durch das Wegbleiben des Rhythmus und der Stabspiele fehlte. Doch nach und nach gewöhnten sich die Musikerinnen und Musiker an den ungewohnten Klang. Klar, so richtig anfreunden konnten sich noch nicht alle damit aber bei vielen überwog nun die Neugier mal etwas völlig neues zu machen. Nicht nur ein großes Event mit nur dem halben Orchester zu bestreiten, sondern auch musikalisch, mit der Musik von Mozart, und künstlerisch, mit der Begleitung eines Musiktheaterstückes.
Beim Event wieder im Plan
Erstmalig traute sich „Gut Klang“ an ein Doppelevent heran. Man wollte „Die Zauberflöte“ nicht nur ein einem Abend aufführen, sondern direkt an zwei Abenden. Und siehe da, zweimal bekam man die Stuhlreihen auch voll. Interessant waren die Reaktionen des Publikums. Denn hier vermischten sich die Stammgäste von Szene 93 und von „Gut Klang“. Hier ergaben sich dann viele Fragen an die jeweils andere Seite, welche in der Pause und nach den Aufführungen ausgetauscht wurden. Szene 93 auf der Bühne und „Gut Klang“ davor waren dann auch bei den Aufführunden wieder voll im Plan. Einiger Lacher, viel Zwischenapplaus und interessiertes Köpfe recken wenn „Gut Klang“ spielte, waren die Regel. Ein wirklich gelungenes Experiment welches das Kulturleben in Erftstadt mit Sicherheit um einen Faktor bereichert hat.